Wie aus 40.000qm dreimal die richtige Lösung wurde – und warum sie trotzdem scheiterte
Transformation ist nicht nur ein Buzzword. Manchmal ist es Überlebenskunst. Das Oktogon in Rendsburg durchlief eine dreifache Transformation Krise: 2014 sollte es Deutschlands erstes Innovationshotel werden. 2015 wurde daraus in einer Transformation Krise ein Konzept für ein Migrationsinternat. 2016 endete die Transformation Krise mit einer erzwungenen Rückabwicklung. Diese Geschichte zeigt, warum die beste Lösung in einer Transformation Krise scheitern kann – und warum das Scheitern selbst eine Lösung sein kann.

Phase 1: Transformation Krise – Das Innovationshotel für Eingesperrte
2014. Die Vision: Ein Schutzraum für Innovatoren.
Als Physiker und Softwareentwickler kannte ich das Problem seit 1985: Innovatoren werden in Konzernen systematisch ausgebremst. Suggestive Bremsen, Politik, Quartalsdenken – wer wirklich Neues schaffen will, wird zerrieben.
Das Oktogon sollte die Transformation ermöglichen:
- 40.000qm ehemalige Kaserne in Rendsburg
- Platz für 200+ Innovatoren
- Weg vom Konzern-Druck
- Finanziert durch PE-Investoren, die verstehen
Die Transformation-Idee war revolutionär: Nicht Innovation IN Unternehmen, sondern Innovation AUSSERHALB – und dann zurück.
Warum es die richtige Transformation war
Das Innovatorenproblem ist real:
- M/OMS läuft seit 1988 – trotz, nicht wegen der Umgebung
- Jeder kennt Projekte, die „politisch“ gestorben sind
- Innovatoren brauchen Schutzräume
Das Oktogon bot alles:
- Physischen Abstand zu Bremsern
- Community von Gleichgesinnten
- Ressourcen ohne Rechtfertigungszwang
- Zeit für echte Transformation
Dann kam die erste Transformation Krise.
Phase 2: Transformation Krise Flüchtlinge – Vom Hotel zum Internat
August 2015. Die Investoren springen ab.
Nicht wegen des Konzepts. Sondern weil die Stadt eine Erstaufnahme für Asylbewerber in der Nähe plante. Die Investoren fürchteten um ihre Reputation. 40.000qm standen vor der Pleite.
Die Transformation in 72 Stunden:
Statt Innovationshotel → Migrationsinternat.
Das neue Konzept: Integration als Transformation
Wenn schon Flüchtlinge, dann richtig. Nicht Unterbringung, sondern Transformation:
Das Migrationsinternat-Konzept:
- 2.000 Menschen Kapazität
- 3 Monate intensive Qualifizierung
- 8.000-10.000 Menschen pro Jahr transformiert
- Sprache + Ausbildung + Kultur = Integration
Die vorhandene Infrastruktur:
- Mensa für 2.000 Personen
- Schulungsräume (ehemalige Kaserne)
- Unterkünfte fertig
- Nur Sanierung nötig, keine Container
Der Gang nach Berlin: Transformation trifft Bürokratie
Das Bundeskanzleramt fand das Konzept gut. Weiterleitung ans Innenministerium.
Erste Frage des Ministeriums: „Wie viele Container brauchen Sie?“
Meine Antwort: „Keine. Wir haben 40.000qm Gebäude.“
Das System-Problem der Transformation:
- Ich dachte: Integrierte Lösung, Qualifizierung, nachhaltige Transformation
- Die Behörde dachte: Unterbringung, Container, Verwaltung
- IHK Lübeck/Kiel: Wollten auch ausbilden, hatten aber keine Räume
Drei Akteure, eine offensichtliche Lösung, keine Transformation.
Warum diese Transformationskrise scheiterte
Das Zeitfenster-Problem:
- Winter 2015 kam
- Menschen brauchten SOFORT Unterkünfte
- Oktogon war SOFORT verfügbar
- Aber: Ministerium prüfte Container-Ausschreibungen
Das Ressort-Problem:
- Jeder verteidigte sein Budget
- Keiner wollte Verantwortung teilen
- Drei schlechte Teillösungen statt einer Transformation
Uns lief die Zeit davon.
Phase 3: Transformation Krise Exit – Die Kunst des Ausstiegs
Dezember 2015. Die Lage:
- Investoren weg (Innovationshotel)
- Behörden zu langsam (Migrationsinternat)
- Finanzdruck steigend
- Keine Lösung in Sicht
Die letzte Transformation Krise: Den Verkäufer zur Rücknahme zwingen.
Das war keine Kapitulation. Das war Strategie:
- Sauberer Schnitt statt endloser Hängepartie
- Keine Insolvenzgefahr
- Keine faulen Kompromisse
- Transformation des Problems in eine Lösung
Die Exit-Transformation gelang
Innerhalb von 4 Wochen:
- Rechtliche Position aufgebaut
- Verkäufer in Zugzwang gebracht
- Rückabwicklung erzwungen
- Finanzdruck eliminiert
Diese Transformation war die wichtigste: Erkennen, wann man transformieren muss – in den Ausstieg.
Transformation Krise Lehren: Was wir gelernt haben
Lehre 1: Transformation ist nicht optional
- 2014: Markt forderte Innovationsräume → Transformation zum Innovationshotel
- 2015: Krise forderte Flüchtlingslösung → Transformation zum Integrationskonzept
- 2016: Deadlock forderte Exit → Transformation zur Rückabwicklung
Jede Transformation war richtig für ihren Moment.
Lehre 2: Die beste Lösung garantiert keine Transformation
Das Oktogon hatte immer die beste Lösung:
- Für Innovatoren: Perfekter Schutzraum
- Für Integration: 40.000qm fertige Infrastruktur
- Für den Exit: Saubere Rückabwicklung
Trotzdem scheiterten zwei von drei Transformationen.
Lehre 3: System-Trägheit killt Transformation
Warum Deutschland keine Transformation kann:
- Zu viele Stakeholder
- Zu lange Entscheidungswege
- Zu viel Absicherung
- Zu wenig Mut
Das Container-Denken ist symptomatisch: Lieber schlechte Standard-Lösung als gute Transformation.
Lehre 4: Exit ist auch eine Transformation
Die schwierigste Transformation: Aufgeben zum richtigen Zeitpunkt.
- Nicht jeder Kampf ist gewinnbar
- Nicht jede Transformation gelingt
- Aber jeder Exit kann kontrolliert sein
Transformation-Analyse für PE-Investoren
Was das Oktogon über Portfolio-Transformation lehrt
1. Multi-Optionalität ist wertvoll: 40.000qm konnten dreimal unterschiedlich transformiert werden. Flexible Assets überleben Krisen.
2. Transformation-Geschwindigkeit entscheidet: 72 Stunden vom Innovationshotel zum Migrationsinternat. Aber Behörden brauchten Monate. Speed kills oder rettet.
3. Stakeholder-Komplexität tötet Transformation:
- Innovationshotel: 1 Entscheider → möglich
- Migrationsinternat: 5+ Entscheider → tot
- Exit: 2 Parteien → erfolgreich
4. Exit-Transformation ist unterbewertet: Der erzwungene Rückverkauf war die profitabelste Transformation. Manchmal ist raus besser als rein.
Die Oktogon-Transformation-Matrix
Erfolgreiche Transformationen:
✅ Konzept-Transformation (Hotel → Internat): 72 Stunden
✅ Exit-Transformation (Rückabwicklung): 4 Wochen
Gescheiterte Transformationen:
❌ Markt-Transformation (Innovationshotel): Investoren-Angst
❌ System-Transformation (Behörden-Integration): Trägheit
Muster: Transformation gelingt bei wenigen Entscheidern und klarem Druck.
Transformation Krise Management: Die Erfolgsfaktoren
Jede Transformation Krise hat ihre eigenen Regeln. Bei der Oktogon Transformation Krise haben wir gelernt:
Transformation Krise braucht Geschwindigkeit: 72 Stunden für Konzeptwechsel
Transformation Krise braucht Mut: Radikal neue Wege gehen
Transformation Krise braucht Pragmatismus: Exit als valide Option
Transformation Krise braucht Erfahrung: 35 Jahre Krisenkompetenz
Diese Transformation Krise Faktoren entscheiden über Erfolg oder Scheitern.
Was wäre heute? Transformation 2025
Das Innovationshotel-Konzept wäre heute relevanter denn je:
- Remote-Work macht Standort flexibel
- Konzerne suchen Innovations-Hubs
- PE-Fonds suchen neue Modelle
Das Integrationskonzept würde heute funktionieren:
- Fachkräftemangel statt Flüchtlingskrise
- Qualifizierung ist Mainstream
- Schnellere Entscheidungen post-COVID
Die Transformation-Kompetenz ist zeitlos:
- Krisen kommen immer
- Flexibilität entscheidet
- Exit-Option ist Pflicht
Der Transformation Krise Gap
Standard-Berater verkaufen „Change Management“:
- PowerPoints über Transformation
- Workshops über Agilität
- Theorien über Disruption
Echte Transformation ist anders:
- In 72 Stunden vom Hotel zum Internat
- In 4 Wochen vom Problem zum Exit
- In jeder Krise die nächste Option
Das Oktogon war dreimal die richtige Lösung. Nur das System war nie bereit.
Für PE-Investoren: Der Transformation-Test
Prüfen Sie Ihre Portfolios:
- Haben die Assets Multi-Optionalität? Oder nur einen einzigen Use-Case?
- Wie schnell können Sie transformieren? Tage? Wochen? Monate?
- Wie viele Stakeholder blockieren Transformation? Mehr als 3 = problematisch
- Existiert eine Exit-Transformation? Wenn nein: gefährlich
- Wer führt die Transformation? Berater oder Praktiker?
Die Meta-Transformation
Das Oktogon lehrte mich die ultimative Transformation:
Vom Lösungs-Sucher zum Transformations-Ermöglicher.
Nicht die perfekte Lösung zählt. Sondern die Fähigkeit, jede Situation zu transformieren:
- Investoren-Flucht → Neues Konzept
- Behörden-Trägheit → Exit-Strategie
- Scheitern → Lernen
Transformation ist keine Methode. Es ist eine Haltung.
Ihr nächster Schritt
Wenn Sie diese Fragen mit Ja beantworten, brauchen Sie Transformation:
- Steckt Ihr Asset in einer Sackgasse?
- Haben sich die Rahmenbedingungen dramatisch geändert?
- Blockieren Stakeholder jeden Fortschritt?
- Brauchen Sie einen kontrollierten Exit?
- Suchen Sie jemanden, der in 72 Stunden transformiert?
Das Oktogon hat dreimal transformiert. Zweimal in neue Konzepte, einmal in den Exit.
Alle drei Transformationen waren richtig.
Transformation-Expertise: Michael Schmid, it-dialog e.K. LinkedIn
*“Ich transformiere nicht nur Konzepte. Ich transformiere aussichtslose Lagen in Optionen.“*
